Eklat im Ortsbeirat Niederselters

Was war geschehen? Der bisherige Ortsvorsteher (SU) trug sich mit dem Gedanken, sein Amt niederzulegen. Daraus erfolgte die kollegiale Frage an die 1. Stellvertreterin (FWS) ob eine Nachfolge für sie vorstellbar wäre. Bis zur tatsächlichen Amtsabgabe war diese bereit und warf den Hut für eine Neuwahl in den Ring. In der Zwischenzeit erwuchsen allerdings andere Vorstellungen des Amtsinhabers und seiner Fraktion. Plötzlich ließ man verlauten, dass immer die stärkste Fraktion dieses Amt ausübt und auch den Kandidaten zur Wahl stellt. Also suchte man schon mal die Abstimmungsmehrheit bei den übrigen Fraktionen. Überzeugt von diesen Verhandlungen, übte sich der vermeintliche Ortsvorsteher-Nachfolger bereits in seinem neuen Amt und fertigte einen Beitrag zu einer Festschrift an, unterschrieben mit eigenem Namen und als Ortsvorsteher. Alles vor der Ortsbeiratssitzung, in der die Neuwahl auf der Tagesordnung stand. Bei der Ortsbeiratssitzung wurde das Vorgehen offenbart.  Die anschließende Verärgerung über die irreführende Verfahrensweise war deutlich zu spüren, zumal der neue Anwärter sein Handeln damit erklärte, dass er sich der vier benötigten Stimmen sicher war. Anwesende Zuschauer und auch die Ortsbeiratsmitglieder staunten nicht schlecht ob der mitgeteilten Tatsachen. Zumal deutlich wurde, dass nicht alle Mitglieder des Gremiums gleichmäßig und richtig informiert waren. Fühlte man sich doch teilweise übergangen und nicht mitgenommen im Team. Die stellv. Ortsvorsteherin nahm aufgrund dieser Vorgehensweise ihren Hut zurück und stellte sich nicht mehr zur Wahl.

Die anschließende Wahl brachte dem neuen Anwärter tatsächlich die benötigten 4 Stimmen und er darf sich jetzt ganz offiziell Ortsvorsteher nennen. Allerdings hatte er die Segel zu früh gesetzt und musste zurückrudern. Mit fliegenden Fahnen wurde die Unterschrift zum oben genannten Beitrag ersetzt durch Benennung des ganzen Ortsbeirates.

Der Eklat bleibt und die Presse brachte es auf den Punkt:

„Team- und Fairplay sehen anders aus“.

Antrag zur Lachnummer herabgewürdigt.

Der Antrag, der darauf abzielte, innerhalb unserer Gemeinde nochmals darauf hinzuweisen, dass das Cannabisverbot nicht generell und überall aufgehoben ist, sollte in einen Ausschuss verwiesen und dort beraten werden. Ein üblicher Vorgang, der zunächst keiner großen Reden bedarf.

Ob das eine oder andere Qualmwölkchen mit im Spiel war, lässt sich nicht sagen. Auf jeden Fall diente der Antrag plötzlich verschiedenen Gemeindevertretern zur Belustigung. Gegenseitig in Stimmung gebracht, kam es zu abstrusen Äußerungen und Mutmaßungen, warum und weshalb der Antrag z.B. nicht durchführbar sei. Statt eine Diskussion über Art und Möglichkeiten von weiteren Maßnahmen zuzulassen, sahen sich vorrangig Vertreter von SPD und UWE dazu genötigt Possen zu reißen. Sie fühlten sich dazu berufen, die Clownsnase herauszuholen und das Ganze bewusst ins Lächerliche zu ziehen. Schließlich wurde der Antrag ohne Verweisung in einen Ausschuss mehrheitlich in der GV-Sitzung am 22. Mai 2024 abgelehnt. Mögliche Gefährdungen für unsere Kinder bzw. Jugendlichen damit einfach abgetan.  Männer, die sonst gute Zusammenarbeit, Respekt und Einigkeit einfordern, ließen so die nackten Tatsachen erkennen. Einstellungen, die jeglicher demokratischer und sachlicher Auseinandersetzung entbehren.

Sachliches Miteinander predigen – unsachlich handeln,

eine Droge, die auch in unseren Gremien nicht Halt macht.