Jetzt ist es amtlich, eine Avifauna hat sich in Selters etabliert. Nach zwei Jahren intensiver Arbeit und etlichen Veranstaltungen des Nabu zum Thema Ornithologie unter dem Begriff „ Die Eigenarten der Vogelwelt“, hat auch die Gemeinde einige seltene Vögel vorzuweisen. Zunächst auf der Suche nach tanzenden Nilgänsen wurden neue Vogelarten entdeckt, die immer wieder auftauchen und beobachtet werden können.

So wurde z.B. ein Wendehals gesichtet. Der sonst scheue Vogel konnte kürzlich im Großraum Selters (Taunus) ausgemacht werden. Seiner Natur entsprechend – er gehört zur Gattung der Spechte – klopft er gerne mal überall drauf, wobei auch oftmals beim Putz nicht haltgemacht wird. Vorsicht sei geboten, so ein ortskundiger Ornithologe, denn, ähnlich eines Kuckucks, setze sich ein Wendehals gerne mal in fremde Nester. Gerade jetzt zur Osterzeit seien diese quasi ein gefundenes Fressen für den Vogel.

Auch die Anzahl der Krähen sei gestiegen. So habe sich die Raben- und Saatkrähenpopulation stark vermehrt. Die mittelgroßen Vögel tragen meist ein glänzendes Gefieder. Sie klauben gerne hingeworfenes Streugut auf, das sie als Nahrungsquelle und zum Nestbau verwenden. Während sie in der Nähe des Nippchens in Niederselters nisten, ist ihr Aktionsradius jedoch über das gesamte Gemeindegebiet verteilt, da sie gerne in hügeligen Gegenden ihre Eier ausbrüten.

Der seltene Leierschwanz hingegen erscheint in verdecktem Grau. Es ist ein Meister darin nachzuahmen, was andere Vögel ihm zwitschern. Sich gerne  im Hintergrund haltend, lässt er sich nur selten blicken. Zur Gattung der Sperlingsvögel gehörend, lebt er bevorzugt in Bodennähe. Kaum zu sehen, leiert das seltene Gesangstalent allerdings weit über das Brutgebiet  hinweg seine Tonfolgen ab.

Aus Nabukreisen ist zu hören, dass die Ankömmlinge, obwohl teilweise störend, die Vielfalt der in Selters heimischen Schwarz-, Bunt- und Grünspechte aufwerten könnten, wenn sie sich erst richtig eingelebt haben.