Gefährliche Bereiche im Straßenverkehr in der Gemeinde Selters (Taunus)
Meldungen der Freien Wähler Selters (FWS) für Niederselters in der Ortsbeiratssitzung vom 08.11.2016
Die Fraktion der Freien Wähler Selters hat sich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und auch Ortsbesichtigungen vorgenommen.
Das Thema „Gefährliche Bereiche“ teilt sich u.E. in die Themenbereiche
- aktive Gefährdung von Personen an Leib und Leben im örtlichen Straßenverkehr
- passive Gefährdung von Personen und Sachen durch massive Behinderung in Form von Versperrung der Rettungswege, z.B. für Notarztwagen, Feuerwehr und auch Polizeifahrzeuge
Beide Themen sind von gleichrangiger Bedeutung, da auch im Verlauf einer passiven Gefährdung im schlimmsten Fall sowohl massive Personenschäden, als auch materielle Schäden (z.B. nicht rechtzeitiges Löschen eines Hausbrandes) eintreten können.
Einen aktiven Gefährdungspunkt sieht die FWS in dem fehlenden gekennzeichneten Fußgängerüberweg (Zebrastreifen) am Bahnhof Niederselters. Bei An- und Abfahrt von Zügen überqueren viele Personen die Bahnhofstrasse um über die „Obere Wiesenau“ zur P+R-Anlage oder in die Wohngebiete über der B8 zu gelangen. Ein erhöhtes Risiko entsteht bei schlechten Sicht- und Lichtverhältnissen, insbesondere in der dunklen Jahreszeit.
Die Einrichtung eines Überweges wurde schon öfter beantragt, bislang aber stets abgelehnt. Da es sich um eine Kreisstraße handelt, erfolgte die Ablehnung von dem Landkreis LM-WEL.
In unserer Erhebung haben wir folgende passive Gefahrenstellen festgestellt:
Brunnenstraße (ab Emsbachbrücke in Richtung Bahnhof)
Hier parken immer noch viele Autofahrer nicht komplett in den markierten Feldern sondern zu weit auf der Straße. Dies behindert den fließenden Verkehr (besonders LKWs) und führt zu Komplikationen bei Gegenverkehr.
Im Kreuzungsbereich Einmündung Hermesbachstraße ist durch unmittelbar im Kreuzungsbereich parkende Autos eine Einsicht in die Brunnenstraße nur unzulänglich durch den Spiegel möglich. Ein aktiver Einsatz des örtlichen Ordnungsamtes könnte schon zu erheblichen Verbesserungen führen.
Hermesbachstraße bis Kreuzung Am Mittelberg (Gefahrenschwerpunkt: TVN-Turnhalle).
Das Zusammenmünden von 3 Straßen mit teilweise schlechter Einsicht sollte durch eine Vorfahrtsregelung mit entsprechender Beschilderung entschärft werden.
Am Mittelberg (beginnend an der Kreuzung Hermesbachstraße) bis zur Unterführung An den Banngärten
Der stark frequentierte Kinderspielplatz ist als besonders schutzwürdig einzustufen und erfordert eine Tempominimierung (Tempo 30). Denkbar wäre zudem die Einrichtung einer 30er-Zone, welche die gesamten Straßenzüge Hermesbachstraße, Am Mittelberg und An den Birken umfasst.
Taunusstraße
Der breite Straßenzug verleitet gerne zum schnelleren Fahren. Da in der genannten Straße einige Familien mit (kleinen) Kindern wohnen, sehen wir hier die gleiche Sachlage und Maßnahmen der Temporeduzierung (Tempo 30).
Alte Kirchhofstr. / Eisenbacher Str.
Die Einmündung erfolgt nahezu im 90Grad-Winkel. Durch im Kreuzungsbereich parkende Autos ist man gezwungen auf der falschen Fahrbahnseite in die Kurve zu fahren. Oftmals ist ein Zurücksetzen notwendig. Als aktiver Gefahrenpunkt ist dieser Bereich auch für die Besucher des Kindergartens zu sehen. Kommend aus der Eisenbacher Str. sind für Pkw-Fahrer die Kinder, die vom Kindergarten kommen, erst sehr spät bzw. durch die parkenden Autos gar nicht, zu sehen.
Im weiteren Verlauf der Eisenbacher Str. wird trotz Kennzeichnung der unübersichtlichen Kurve durch Zick-Zack-Streifen oft geparkt und es besteht im fließenden Verkehr Kollisionsgefahr. Eine Verlängerung des Zick-Zack-Streifens und ein aktiver Einsatz des örtlichen Ordnungsamtes könnte hier schon zu erheblichen Verbesserungen führen. Ebenso die Kennzeichnung “Parkverbot” gegenüber, da dort oft komplett auf dem Gehweg geparkt wird, was die Fußgänger zwingt, auf die Straße auszuweichen.
Alter Ortskern insb. der gesamte Seltrisaring und Alois-Born-Str.
Die Einmündung Limburger Str. zur Alois-Born-Str., sowie die nur ca. 10 m dahinterliegende Kreuzung Seltrisaring/Alois-Born-Str. stellen durch ständig parkende Autos einen besonderen Gefahrenschwer-punkt dar.
Das Parkgebot in den 2 eingezeichneten Parkplätze unmittelbar im Kreuzungsbereich (1x Alois-Born-Str, 1x Seltrisaring) wird durch davor und dahinter parkende Fahrzeuge tagtäglich ignoriert.
Ignoriert wird dieser Dauerzustand anscheinend auch von Gemeindebediensteten, die werktäglich dort vorbei fahren um zum Rathaus zu gelangen.
An der Einfahrt zur Alois-Born-Str. von der Limburger Str. hat die Gemeindeverwaltung ein Schild installiert, dass die Durchfahrtsbreite für Rettungsfahrzeuge einzuhalten ist. Erfolg gleich Null!
Ab spätestens 18:00Uhr, sowie ganztägig an Sonn- und Feiertagen ist zu keinem Zeitpunkt die erforderliche Durchfahrtsbreite von 3,00m (Fahrzeugbreite 2,50m) im gesamten Seltrisaring gegeben. Ein ungehindertes Erreichen des Einsatzortes mit Rettungsfahrzeugen ist nicht möglich. Ein etwaiges Zuspätkommen derselben könnte fatale Folgen haben.
Im weiteren Verlauf der Alois-Born-Str. wird durch die Auslieferfahrer der Pizzeria chaotisch geparkt (teilweise bis zu 5 Fahrzeuge). Es wird bis in den Kurvenbereich links einmündend in den Seltrisaring geparkt. Bei der Betriebsgenehmigung hielt es die Gemeindeverwaltung trotz Hinweis nicht für nötig Parkplätze nachzuweisen, obwohl dies auf dem Grundstück ohne weiteres möglich wäre. Wir bitten dies unbedingt nachzuholen.
Einen weiteren Gefahrenschwerpunkt sehen wir im gesamten Bereich Christophorusring.
Die Straße ist insgesamt sehr eng ausgelegt und teilweise im Kurvenbereich schlecht einzusehen. Hier wäre es sicher sinnvoll eine Einbahnregelung auszuweisen.
Generell ist festzustellen, dass Disziplin und das Verantwortungsbewusstsein vielen Autofahrern abhandengekommen ist. Bürgersteige werden permanent rücksichtslos zugeparkt, so dass Fußgänger, Mütter mit Kinderwagen und/oder Kindern und Menschen mit Gehhilfsmittel auf die Straße ausweichen und sich besonderen Gefahren aussetzen müssen.