Standortwahl eine Frage der Feuerwehr-Ehre?

Brandschutz auch für Eisenbach ist selbstverständlich. Nimmt man die Äußerungen so mancher Vertreter im Gemeindeparlament und evtl. einzelner Betroffenen ernst, so scheint die Gewährleistung des Brandschutzes in Eisenbach hochgradig abhängig vom Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses zu sein. Nicht aber von der wichtigen Aufgabe der freiwilligen Feuerwehrleute.

Fehlinvestitionen auf die Spitze getrieben. Jahrelang – genau seit Juni 2016 – hat sich das Gemeindeparlament mit dem Thema „Feuerwehrgerätehaus Eisenbach“ mehr oder weniger beschäftigt.  Nachdem vor rund 10 Jahren das Feuerwehrgerätehaus mit viel Energie und rd. 250 Tsd. Euro saniert war, wurde kurz darauf festgestellt, dass die Maßnahmen den gesetzlichen Ansprüchen nicht mehr genügen. Auch der Ankauf eines weiteren Gebäudes zum Zwecke der Erweiterung, brachte keine Verbesserung. Hier wurde im Vorfeld nicht sauber analysiert und Fehlinvestitionen auf die Spitze getrieben.

Erst in jüngster Zeit kam der Schwenk von der „Erweiterung“ zum „Neubau“.  Nach Meinung der Freien Wähler Selters die richtige Entscheidung, die schon früher hätte getroffen werden können. Allerdings ist die Standortempfehlung, Ortsende – am Ortsausgang von Eisenbach an der K511 in Richtung Haintchen, nach Auffassung der Freien Wähler Selters falsch und bedeutet eine Fortsetzung der Fehler aus der Vergangenheit. Dieser Standort ist für die Baumaßnahme allein aufgrund der Hanglage des Geländes mit erheblichen Mehrkosten verbunden.

Unstrittig ist, die Feuerwehr Eisenbach braucht ein neues Domizil. Unstrittig auch, ein neues Domizil braucht einen neuen Platz. Bei einer Investitionssumme von geschätzten 2,1 Mio. Euro für das neue Gebäude, muss man in die Zukunft denken.  Ein neues Feuerwehrgerätehaus hat eine Bestandszeit von mindestens 50 Jahren und kann nicht aus rein materieller Sicht gesehen werden. Die demographische Entwicklung der Ortsteile Niederselters und insbesondere von Eisenbach wurde bei der jetzt getroffenen Entscheidung völlig außer Betracht gelassen.  Auch dem gesellschaftlichen und kulturellen Zusammenwachsen der einzelnen Ortsteile darf nichts entgegenstehen.    Diesem positiven Entwicklungsprozess sollte unbedingt auch der Standort des neuen Feuerwehrgerätehauses entsprechen.

Alternative aufgezeigt und begründet. Ein optimaler Standort nach Meinung der FWS, wäre die Gemarkungsgrenze zwischen Eisenbach und Niederselters Höhe Neubaugebiet in Eisenbach und der Mittelpunktschule Goldener Grund. Eine Alternative, die seitens der FWS aufgezeigt wurde und für die Gemeinde kostengünstiger zu finanzieren wäre. Bei ausreichender Grundstücksfläche und einer Planung mit Erweiterungsmöglichkeiten des Bauwerks ein zentraler Standort, der bei Bedarf zukunftsweisend für beide Ortsteile die Versorgung hätte sichern können. Nach wie vor sind wir der Auffassung, dass der gewählte Standort nicht richtig ist und damit die völlig falschen Signale für die Zukunft gesetzt wurden. Einzig gegen diesen Standort haben wir unsere Zustimmung verweigert, nicht für das Bauwerk an sich. Diese Auffassung teilen im übrigen auch die Vertreter der SPD. 

Die demokratische Entscheidung im Gemeindeparlament akzeptiert die FWS, allerdings kann diese im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger von Selters nur schwer nachvollzogen werden.