Die Anfänge waren vielversprechend. Der Laubustalradweg als Teil des Fernradweges durch den Goldenen Grund von Bad Camberg, über Selters-Münster, Brechen-Weyer und Weilmünster-Wolfenhausen wurde begeistert aufgenommen. Dafür hatten sich die Gemeinden Brechen, Selters, Villmar und Weilmünster zusammengetan und schnell war der Beschluss gefasst. Doch wie so oft hat das Wörtchen „schnell“ in öffentlichen Verantwortlichkeiten und kommunalen Dingen eine ganz eigene Bedeutung.
So ist es nicht verwunderlich, dass zwischen den Anfängen der Projektplanung 2011, Teilumsetzung und Fertigstellung schließlich mehr als 13-14 Jahre ins Land gehen werden.
Dass dabei letztlich für Selters-Münster nur eine Trassenvariante übrigblieb, die statt durch das Laubus-Tal mehr oder weniger am Laubus vorbei über den Berg führt, kann für die Münsterer Einwohnerschaft nicht befriedigend sein. Ein Trostpflaster für mehr als 100.000 Euro.
Ein großes Ziel dieses gemeinsamen Radweges sollte es sein, auch kleinere Ortschaften unserer Region mehr in den Fokus zu rücken. Zeigen, dass der Goldene Grund in unserer Heimat schöne Dörfer mit interessanter Geschichte, guter Gastronomie und viel Sehenswertem zu bieten hat. So, wie unser Ortsteil Münster. Die jetzige Trassenführung gleicht hier schon fast einer Umgehung. Für familiäre, erholsame Ausflüge, die eine längere Rast bei guter Verköstigung und Naturgenuss beinhalten, ist sie eher nicht geeignet.
Schade, dass es den Selterser Verantwortlichen nicht möglich schien, den Talweg – wie sein Name auch sagt – durchzusetzen. Für die einzusetzenden finanziellen Mittel ein zerknirschendes Ergebnis.
Auch die Tatsache, dass keinerlei Fördergelder für das Projekt zu realisieren waren und ein entsprechender Antrag der FWS vom 28.03.2021 leider erfolglos blieb, ist ernüchternd.
Letztlich werden nur die Rad-Sportler den Weg zu schätzen wissen, die entweder gut trainiert sind oder bei Bedarf auf Elektrokraft umschalten können.
Einmal mehr zeigt sich, Drahtesel und Stahlross haben ausgedient, es lebe das Pedelec. Wer sich kein E-Bike leisten kann oder will, sollte jetzt schon mit der Familie beginnen, Beinarbeit zu trainieren.